Kommentar der Woche
Alles auf Anfang
– Ein Kommentar von Christian „Fritzman“ Fritzmann –
„Neues Glück, neues Spiel“ oder „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ muss es wohl zu Beginn der Bundesligasaison heißen. Kaum eine andere Sportart zieht ihre Anhänger immer wieder so in den Bann wie der Fußball. Hat das eigene Team am letzten Wochenende verloren oder nur ein schwaches Unentschieden erreicht, ist man fast eine ganze Woche frohen Mutes, dass es am nächsten Wochenende je nach Modus drei Punkte oder das Weiterkommen im KO-System für das eigene Team geben wird.
Um genauer zu sein müsste man vor einer neuen Saison eigentlich sagen: „Alles auf Anfang“. Jede Mannschaft fängt bei Null an und muss sich nach oben oder durchkämpfen. Die Zählerstände in der Bundesligatabelle stehen überall auf Null, im DFB-Pokal sind alle erst- und zweitklassigen Mannschaften vertreten und auch in den internationalen Wettbewerben müssen sich die Favoriten erst durch die Vorrunden zum KO-System durchschlagen. Die letzte Saison hat Erkenntnisse gebracht und kann vielleicht auf Favoriten hindeuten, ist aber, wenn man ehrlich ist, aus und vorbei und in den Geschichtsbücher.
Sogar die erfolgreiche Weltmeisterschaft ist vorbei und hat der deutschen Bundesliga einen hohen Erwartungsdruck national und international aufgebürdet. Zugegeben, der WM-Sommer hatte das ganze Land in seinen Bann gezogen, die Nationalelf hat sich mit dem Sieg in die Herzen der Deutschen gespielt und alle Fußballfans hierzulande mit Stolz erfüllt. Und doch holt alle wieder der Bundesligaalltag ein, was vorher war, war und was kommen wird, wird man sehen. Alles ist auf Anfang.
Die Bundesliga hat in den letzten Wochen genügend Nachrichten und Schlagzeilen geliefert. Es wird verhandelt, vorausgesagt und kommentiert. Alteingesessene Spieler, genauso wie Vorstände, Trainer, Manager und Vereinsmitarbeiter gehen, neue kommen und Vereinsstrukturen werden verändert, um vermeintlich besser in die neue Saison zu starten.
Was hat die neue Saison zu bieten? Die meisten Experten vermuten einen Durchmarsch und ein weiteres Double des FC Bayern München. Doch ist es wirklich so einfach? Mindestens 17 andere Bundesligisten haben etwas dagegen. Und wenn es in München mal nicht rund läuft, sind sofort andere Klubs da und ergattern die Meisterschale. Das haben die vergangenen Jahre gezeigt. Immerhin gab es in den letzten zehn Jahren fünf verschiedene Meister der Bundesliga… und auch fünf verschiedene DFB-Pokalsieger.
Und der DFB-Pokal? Es ist eigentlich unnötig zu sagen, dass der Pokal seine eigenen Gesetze hat, aber es stimmt nun mal. Hier auf einen Durchmarsch des FC Bayern München zu tippen, hat allenfalls die niedrigsten Wettquoten, aber mit Sicherheit nicht die hundertprozentige Wahrscheinlichkeit eines Sieges des Münchner Klubs.
Ebenso wie in der Bundesliga geht es mit einer gewissen Spannung in die neue Tippsaison der Falk-friends-Tipprunde. Aus der vergangenen Saison haben wir Goliat als Double-Sieger der Kicktipp-Meisterschaft und der Tippliga. Joki hat den Liga-Cup für sich entschieden und die WM-Tipperkrone ging an Balljunge. Enttäuschend liefen für die Tipprunde die UTEBA-Wettbewerbe und die Team-Tipp-WM. In die Letztere ging man mit zwei überragenden Vorrundensiegen nur um dann im Halbfinale eine bittere Niederlage zu erleiden und mit Platz drei vorlieb nehmen zu müssen. In die Gruppenphasen der UTEBA-Wettbewerbe gingen sieben Falk-Friends-Tipper, nur jwayne kam durch und schied im Viertelfinale aus. Das kann und muss besser werden, wenn zu Beginn der Tippsaison alles wieder auf Anfang steht.
Für die anstehende Tippsaison sind Vorhersagen schwierig. Es gibt diverse Parallelen zur Bundesliga. Goliat wird als Double-Sieger in der kommenden Saison von 23 anderen Tippern gejagt, einer erfolgshungriger als der andere. Schlechte Spieltagstipps können sofort viele Plätze kosten. Zudem kann man tief fallen, wenn man hoch fliegt. Hat der Liganeuling in den Ligamodi alles gerockt, so stand bei der Tipp-WM ein 17. Platz von 24 zu Buche. Und das die Tipp-WM ein gewisser Balljunge, Letzter der Kicktipp-Meisterschaft, deutlich gewinnen würde, hätte vorher wohl keiner vermutet oder voraussagen können.
Die Tippliga war und bleibt ein Phänomen. Auch wenn letzte Saison der Kicktipp-Meister Goliat ebenso die Tippliga gewann wie man es eigentlich anhand des Modus erwarten würde, ist es immer wieder interessant zu beobachten, wer wo landet. Der Zweite der Kicktipp-Meisterschaft, Blutgrätsche, zum Beispiel ist trotz seiner rekordverdächtigen acht Spieltagssiege mit Abstand Letzter der Meisterrunde geworden. Und der Zwölfte der Kicktipp-Meisterschaft, michael-svk, wird Zweiter der Tipp-Liga. In der Saison 2012/13 konnte er diesen Modus noch gewinnen, obwohl er gleichzeitig „nur“ Fünfter der Kicktipp-Meisterschaft wurde. Er scheint sich zum Tipp-Liga-Spezialisten zu mausern.
Ähnlich wie der DFB-Pokal hat der Liga-Cup der Falk-Friends-Tipprunde seine eigenen Gesetze. Das erste Gesetz könnte wohl lauten: niemals die Vorrunde gewinnen, denn dann scheidet man vorzeitig im Achtelfinale (Goliat 2013/14) oder im Viertelfinale (Fritzman 2012/13) aus. Der Sieg der Vorrunde scheint ein schlechtes Omen zu sein, aber vielleicht wird das ja dieses Jahr anders. Genauso könnte es dieses Jahr auch Pokalspezialist Joki treffen. Winkt der dritten Pokalerfolg in Folge oder muss er im KO-System tatsächlich im dritten Jahr die erste Niederlage überhaupt im Pokalwettbewerb einstecken? Einzig sicher ist, dass es spannend werden wird.
Was bringt die neue Saison noch? Es gibt drei neue, alte Tipper, die den ausscheidenden Ahnungslos ersetzen und die Liga auf 24 Tipper aufstocken. Wer an neue Frischlinge denkt, die sich erst an das Tippgeschäft gewöhnen müssen, hat zum einen in der letzten Saison nicht aufgepasst, als einer der Neuen die Kicktipp-Meisterschaft und die Tipp-Liga gewonnen hat, ein anderer ins Halbfinale des Liga-Cups einzog und alle fünf zusammengezählt 15 Spieltagssiege einfuhren. Zum anderen sind unter den „Neuen“ der ehemalige Kicktipp-Meister von 2009 (Eric) dessen 444 Punkte bis heute nur durch die Kicktipp-Meister von 2013 (jwayne) und 2014 (Goliat) überboten wurde. Der zweite Neuling, Jan, hat sich beim WM-Tippspiel mit einem zweiten Platz hinter dem herausragenden Balljungen sofort in bester Tippform gezeigt. Doch auch solche Leistungen fließen nicht in die neue Saison ein. Jeder Tipper beginnt in allen Wettwerben wieder bei 0 und muss seinen Weg gehen. Eben alles auf Anfang!
Eine kleine, aber feine Regel- bzw. Geldausschüttungsänderung sei am Ende noch kurz erwähnt: ab dieser Saison wird der Spieltagssieger mit einer Geldprämie belohnt. Die Erfahrung der vergangenen Saisons zeigt, dass dies besonders Tipper zugute kommt, die entgegen den Quoten und weitläufigen Meinung der Bundesligaexperten tippen. Kurz: es wird „Anderstippen“ belohnt.
Sehr schöner Beitrag !! Also lass ma die neue Saison rocken und freuen uns auf spannende Duelle 😀
Danke für den ausführlichen und sehr ansprechenden Kommentar! Mehr davon, auch von anderen 🙂