f&f: Hallo Achim, oder lieber RoterTeufel? Was für eine Saison! Hast Du den historischen Triple-Erfolg bereits realisiert? Wie wurde gefeiert? Das Heimatörtchen stand ja Kopf!

RoterTeufel (RT): Achim alias RoterTeufel 😉 Na ja, realisiert schon – ich hatte durch den Saisonverlauf schon recht früh die Hoffnung auf einen Sieg. Dass ich gleich alle Wettbewerbe an denen ich teilgenommen habe gewinnen würde (neben KicktippMeisterschaft, TippLiga, LigaCup auch das UTEBA-Traininslager a.d.Red.), konnte ich mir nicht mal im Traum vorstellen, und das als Debütant. Da bin ich schon stolz drauf.
Ja, und in Allmersbach gab`s einen riesigen Empfang. Der Autokorso durch den Ort dauerte 23 Minuten und am Ende war in einem Friseursalon ein Sektempfang für mich und meine Helfer hergerichtet. Ohne meine Helfer und ohne die begeisternde Anfeuerung meiner Fans hätte ich das auch niemals geschafft.

f&f: Du sprichst den Saisonverlauf an. Ganz starker Beginn, zum Ende der Vorrunde dann eine schwächere Phase, in der Dir Fritzman den Herbstmeistertitel wegschnappte. Wie beurteilst Du diesen Rückschlag rückblickend?

RT: Das stimmt, da hatte ich ein Formtief, aus dem ich aber gelernt habe. Ich bin damals ein zu hohes Risiko gegangen. Diese Erfahrung hat mir im Schlussspurt der Saison allerdings geholfen. Nach dem Motto: lieber defensiv gewinnen als mit wehenden Fahnen untergehen!

„Skyarmin eigentlich der wahre Sieger des LigaCups“

f&f: Das Motto hätte Dich allerdings beinahe noch um die KicktippMeisterschaft gebracht. Waren es am 26. Spieltag noch 23 Punkte Vorsprung auf Platz 2, setzte Dich Joki vor den letzten drei Spieltagen nochmal unter Druck, als er bis auf 10 Punkte rankam. Man hatte das Gefühl Du wärst mehr und mehr verunsichert. Was ging da in Dir vor?

RT: Ja, die letzten Spieltage kam ich nochmal ganz schön ins Schwitzen. Die Meisterschaft wollte ich mir dann doch nicht mehr nehmen lassen. Also habe ich mich wieder auf meine Stärken konzentriert und damit wieder konstant gepunktet. Wobei Joki wirklich bärenstark war und ich es schon für möglich gehalten habe, dass er mich noch abfängt. Das hätte ich dann auch anerkannt.

f&f: Im Pokalfinale war auch langes Zittern für Dich angesagt. Skyarmin hatte mit dem Tipp auf die Bayern und im Hinblick auf den Spielverlauf über 120 Minuten gesehen die Hand schon an der Trophäe.  Ab dem Achtelfinale ging`s für Dich immer über die Verlängerung. Wie beurteilst Du Deine LigaCup-Leistungen und was war der entscheidenden Faktor für den Sieg?

RT: Der entscheidende Faktor war sicherlich meine gute Leistung in der Vorrunde – danach war es auch viel Glück. Und da Skyarmin im Gegensatz zu mir im Finale auf die Bayern getippt hat, ist er eigentlich der wahre Sieger des LigaCups, und letztlich ein Opfer des Reglements. Dennoch denke ich, dass mein Sieg in Bezug auf den gesamten Wettbewerb auch nicht unverdient ist. So viele Verlängerungen muss der Körper auch erstmal verkraften.

„… viel aus dem Bauch heraus.“

f&f: Gutes Stichwort. War es demnach die körperliche und geistige Fitness die Dich auf die Erfolgsspur brachte? Oder vielleicht das taktische Mittel und nicht zuletzt gar das Unvermögen der Konkurrenz? Verrätst Du uns Dein Erfolgsgeheimnis?

RT: Am Anfang ging viel aus dem Bauch heraus. Und als langjähriger aktiver Fußballfan verfüge ich über ein ganz gutes Wissen. Also die mentale Stärke war wohl ausschlaggebend. Taktiert habe ich eigentlich erst ganz am Schluss. Und von „Unvermögen“ der Konkurrenz brauchen wir nicht reden. Ich finde, dass alle starke Leistungen abgeliefert haben.
Mein Erfolgsgeheimnis: Wem das Wasser bis zum Hals steht, der soll den Kopf nicht hängen lassen 😉 Also: Niemals aufgeben!

f&f: Gut, das Wasser steht Dir als Erfolgscoach momentan nicht gerade bis zum Hals. Umso mehr ist die Fachwelt überrascht über Deinen Rückzug aus dem Profitippsport, den Du bereits verkündet hast. Was sind die Gründe für diese Entscheidung?

RT: Man soll auf dem Höhepunkt der Karriere aufhören … und da ich mehr eigentlich nicht mehr erreichen kann, werde ich mich nach nur einer Saison wieder zurückziehen und mich künftig meiner zweiten Liebe zuwenden: dem Basketball. Ich danke allen für die spannende Saison und wünsche euch weiterhin viel Spaß! Und drücke die Daumen, dass der VfB gleich wieder aufsteigt.

„Frankreich wird Europameister“

f&f: Reizt da auch nicht die Möglichkeit auf internationale Titel wie der ChampionsCup für den Du qualifiziert wärst, und die Berufung in die f&f-Auswahl? Auch dessen Teamchef und Präsident Falk bedauert den Rückzug. Du hättest die f&f-Auswahl mit Blick auf künftige Tippländerspiele sicher weiter gebracht!

RT: Doch, der ChampionsCup wäre sicherlich eine spannende Herausforderung gewesen, aber eine solche Zusatzbelastung traue ich mir nach einer solch kräftezehrenden Saison nicht mehr zu. Und ich bin mir sicher, dass mich meine Vertreter würdig ersetzen werden.

f&f: Einen letzten Tipp wollen wir Dir aber doch noch entlocken! Wie weit kommt Deutschland bei der anstehenden Europameisterschaft? Wer erreicht das Finale und wer wird Europameister?

RT: Als Lokalpatriot hoffe ich natürlich auf den EM-Sieg für Deutschland. Ich befürchte aber, dass im Halbfinale Schluss ist. Mein Favorit ist Frankreich und England als zweiter.

f&f: Vielen Dank Achim für die Antworten und die Zeit die Du Dir für uns genommen hast. Alles Gute für den RotenTeufel für die Zukunft. Und falls der Rücktritt vom Rücktritt geplant wird: die Tür steht bei f&f offen.